Krankenhausreform? In Köln umsetzbar!

Die Kliniken der Stadt Köln

Die Kliniken der Stadt Köln gGmbH ist einer der größten Gesundheitsversorger des Rheinlands. Jährlich werden etwa 120.000 Patient*innen ambulant und 60.000 Patient*innen stationär versorgt.

Das Klinikunternehmen verfügt über 1.400 Planbetten und beschäftigt ca. 4.700 Mitarbeitende an den drei Standorten Köln-Merheim, Köln-Holweide und Kinderkrankenhaus Amsterdamer Straße. Die Kliniken der Stadt Köln sind ein Maximalversorger, dessen alleinige Gesellschafterin die Stadt Köln ist.

Projektbeschreibung

Die Kliniken der Stadt Köln bündeln ihre drei Standorte zukunftsorientiert auf dem Gesundheitscampus Merheim und bieten dort im Sinne der Krankenhausplanung als Maximalversorger hochqualifizierte Spezialmedizin.

Die Hauptziele des erweiterten und modernisierten Gesundheitscampus sind: 

  • Eine schnellere und bessere, interdisziplinäre und ganzheitliche Behandlung der Patient*innen durch eine optimierte Kommunikation und Kooperation der Fachbereiche auch aufgrund der zukünftig deutlich kürzeren Wege.
  • Die Verbesserung der medizinischen Versorgung insbesondere auch von Kindern durch die Nutzung der Strukturen in Merheim und die Zusammenführung aller die Kindermedizin betreffenden Leistungsbereiche an einem Standort.
  • Der Erhalt des Status als einer der beiden Kölner Maximalversorger im Zuge der von Bund und Land geplanten Klinikreform, die einheitliche Standards in der apparativen, räumlichen und personellen Ausstattung vorsehen wird.
  • Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Das jährliche operative Defizit der städtischen Kliniken wird sich durch die baulichen und strukturellen Maßnahmen von heute 90 Millionen auf 2,5 Millionen Euro pro Jahr deutlich reduzieren.
  • Hochattraktive Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden.
Auftrag und Entscheidung

In einer weitreichenden Grundsatzentscheidung für die medizinische Versorgung in Köln und der Region hat der Rat der Stadt Köln in seiner Sitzung am 15. Juni 2023 das Zukunftsmodell der Kliniken der Stadt Köln mit einem hochmodernen Gesundheitscampus beschlossen. Mit dieser Entscheidung verbunden sind zusätzliche Investitionen in die Kliniken Köln und das Bekenntnis zum Erhalt des vollen Leistungsspektrums eines maximalversorgenden Krankenhauses im rechtsrheinischen Köln. 

Das Zukunftsmodell beinhaltet als wesentliche Strukturentscheidung die Konzentration aller medizinischer Leistungen am Standort Merheim, der zu einem hochmodernen Gesundheitscampus weiterentwickelt wird. Durch umfangreiche Investitionen in diesen Standort wird der dortige Gebäudebestand in den kommenden Jahren grundlegend erneuert und um Neubauten, insbesondere für ein Kinderkrankenhaus auf modernstem Stand, erweitert. 

Dem Zukunftsmodell ging der Auftrag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker an die Geschäftsführung der Kliniken der Stadt Köln gGmbH voraus, angesichts sich dramatisch ausweitender Defizite des Unternehmens einen Plan vorzulegen, wie die Zukunft der Kliniken der Stadt Köln gGmbH gesichert werden kann. Der Auftrag der Oberbürgermeisterin beinhaltete als wesentliche Kriterien, dass sich das Zukunftsmodell an der Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung ausrichten soll, die notwendigen Investitionen zu umfassen hat und die aktuellen Planungen der Bundes- und Landesregierung (Krankenhausreform/Krankenhausplan) berücksichtigen muss.

Des Weiteren musste das Zukunftsmodell geeignet sein, das Defizit der Kliniken Köln nachhaltig zu senken. Mit dem vom Rat beschlossenen und von der Geschäftsführung mit Zustimmung des Aufsichtsrates und des Betriebsrats vorgelegten Zukunftsmodells werden diese Kriterien erfüllt.

Statement der Oberbürgermeisterin Henriette Reker:
Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Foto: Jens Koch

Die Kliniken der Stadt Köln sind als Maximalversorger in öffentlicher Trägerschaft, insbesondere für das Rechtsrheinische, unverzichtbar. Das beschlossene Zukunftsmodell verbindet das medizinisch Sinnvolle mit dem wirtschaftlich Notwendigen. Erstmals liegt ein Plan vor, der drei zentrale Ziele erfüllt: exzellente medizinische Versorgung für die Patient*innen, Attraktivität der Kliniken der Stadt Köln für Pflegekräfte und eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive für das Unternehmen. 

Die vollständige Verlagerung aller medizinischen Angebote der Kliniken der Stadt Köln gGmbH an den Standort Merheim ist fünf bis acht Jahre nach der im Juni 2023 getroffenen Entscheidung geplant. In die von den Kliniken der Stadt Köln gGmbH in Holweide und Riehl betriebenen Standorte wird bis dahin in dem bislang vom Wirtschaftsplan vorgesehenen Umfang weiterhin investiert, um die medizinischen Leistungen dieser Häuser bis zum Umzug nach Merheim ohne Einschränkungen für die Patient*innen zur Verfügung zu stellen. 

Das Zukunftsmodell der Kliniken der Stadt Köln gGmbH ist insbesondere aus der medizinisch-pflegerischen Perspektive ein wichtiger und notwendiger Schritt, um die medizinische Versorgung der Patient*innen zu verbessern und in Zeiten des Fachkräftemangels insbesondere im Bereich der Pflege auf einem Campus der kurzen Wege die Mitarbeitenden zu entlasten und personal- und kostenintensive Doppelvorhaltungen ohne medizinischen Mehrwert zu vermeiden. 

INTERVIEW MIT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Foto: Uwe Schmitz
Geschäftsführung Kliniken der Stadt Köln
Prof. Dr. Axel Goßmann (l.) und Daniel Dellmann (r.)
Foto: Uwe Schmitz

Gesundheitscampus Kliniken Köln: aus visionärer Zukunftsmedizin wird Realität

Daniel Dellmann und Prof. Dr. Axel Goßmann, beide Geschäftsführer bei den Kliniken der Stadt Köln, sprechen im Interview über das Zukunftsmodell der Kliniken Köln. 

Lesen Sie das ganze Interview:

Herr Dellmann, Herr Prof. Dr. Goßmann, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen. Können Sie uns zunächst einen Überblick über den geplanten Gesundheitscampus Kliniken Köln geben?

Daniel Dellmann: Sehr gerne. Die Kliniken der Stadt Köln bündeln ihre drei Standorte auf dem Gesundheitscampus Merheim, um dort als Maximalversorger hochqualifizierte Spezialmedizin an einem Ort anzubieten. Dies ist eine zukunftsorientierte Entscheidung, die der Rat der Stadt Köln im Juni 2023 getroffen hat. Ziel ist es, durch umfangreiche Investitionen den Standort Merheim zu einem hochmodernen Gesundheitscampus weiterzuentwickeln. Dazu hat der Rat ebenso eine weitreichende Finanzierung im Zuge der Ratsentscheidung beschlossen.

Prof. Dr. Axel Goßmann: Genau. Wir konzentrieren alle medizinischen Leistungen am Standort Merheim, was eine grundlegende Erneuerung und Erweiterung der bestehenden Gebäude beinhaltet. Besonders hervorzuheben ist der Neubau eines modernen Kinderkrankenhauses. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die medizinische Versorgung in Köln und der Region nachhaltig zu verbessern, zu sichern und auf die stationäre wie ambulante Gesundheitsversorgung der Zukunft auszurichten.

Was macht dieses Zukunftsmodell so innovativ und besonders?

Prof. Dr. Axel Goßmann: Das Modell verbindet medizinische Exzellenz mit wirtschaftlicher Notwendigkeit und berücksichtigt alle Anforderungen der Krankenhausplanung. Es ermöglicht eine schnellere und bessere, interdisziplinäre und ganzheitliche Behandlung der Patient*innen aller Altersgruppen durch optimierte Kommunikation und kürzere Wege zwischen den Fachbereichen. Zudem wird die medizinische Versorgung von Kindern durch die Zusammenführung aller kindermedizinischen Leistungen an einem Standort erheblich verbessert.

Daniel Dellmann: Ein zentraler Aspekt ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Durch die baulichen und strukturellen Maßnahmen wird das jährliche operative Defizit der Kliniken langfristig deutlich reduziert. Wir sprechen hier von einer visionären Entwicklung eines Klinikums der Zukunft, die sichere Arbeitsplätze in einem sich weiterentwickelnden hochmodernen Arbeitsumfeld bietet. Unsere Mitarbeitenden bekommen Zukunftsmedizin mit spannenden Aufgaben bei optimalen Arbeitsbedingungen geboten.

Welche Rolle spielt die Stadt Köln in diesem Projekt?

Daniel Dellmann: Die Stadt Köln ist unsere alleinige Gesellschafterin und ermöglicht uns dieses zukunftsorientierte Vorhaben. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den Kliniken Köln den Auftrag gegeben, ein zukunftsfähiges Modell zu entwickeln, das die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung sicherstellt und gleichzeitig die wirtschaftlichen Herausforderungen meistert.

Prof. Dr. Axel Goßmann: Die Entscheidung des Rates der Stadt Köln, in den Gesundheitscampus Merheim zu investieren, zeigt das klare Bekenntnis zur Erhaltung des vollen Leistungsspektrums eines Maximalversorgers im rechtsrheinischen Köln. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die medizinische Versorgung in der Region langfristig zu sichern. Für die Unterstützung sind wir der Stadt Köln als unsere Gesellschafterin wirklich sehr dankbar. Die Stadt Köln wird in den kommenden Jahrzehnten durch Zuzug weiter wachsen, gleichzeitig macht sich der demografische Wandel in der Versorgung bemerkbar. Diese Entscheidung sichert die Zukunft für die Bevölkerung. 

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Daniel Dellmann: In den nächsten fünf bis acht Jahren werden wir die vollständige Verlagerung aller medizinischen Angebote an den Standort Merheim umsetzen. Bis dahin wird in die bestehenden Standorte in Holweide und Riehl je nach Bedarf weiterhin investiert, um die medizinischen Leistungen aufrechtzuerhalten.

Prof. Dr. Axel Goßmann: Wir sind zuversichtlich, dass der Gesundheitscampus Merheim ein Modell für die Zukunft der medizinischen Versorgung sein wird. Durch die Konzentration der Leistungen an einem Standort schaffen wir ganz im Sinne der Krankenhausplanung nicht nur bessere Bedingungen für unsere Patient*innen, sondern auch für unsere Mitarbeitenden sowie die Berufsanfänger in Pflege und Medizin, die an der Ausbildung bei einem innovativen, kommunalen Gesundheitsversorger interessiert sind.

Einschätzungen aus der Region

 Kliniken der Stadt Köln gGmbH

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