AKG-Kliniken formieren sich für die Zeit nach der „Krankenhaus-Evolution“
▶️ Nils Dehne steht weiter als Geschäftsführer bereit
▶️ Vorstand steht vor Neuausrichtung
▶️ Intensivierung der Zusammenarbeit steht im Mittelpunkt der Arbeit
In ihrem Jubiläumsjahr stellt die Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser e.V. (AKG-Kliniken) die Weichen für die Zukunft. Mit der Strukturreform des Gesundheitsministers Lauterbach wird nach fünf Jahren der politischen Vorarbeit ein zentrales Anliegen der AKG-Kliniken endlich angegangen: Die Einführung von differenzierten Versorgungsrollen in der Krankenhauslandschaft. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Verband der etwa zehn Prozent der deutschen Krankenhausleistungen mit seinen Mitgliedshäusern abbildet und damit das Rückgrat der Versorgung stellt.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung stellte der Verband nun die Weichen für die Zukunft. Dabei stehen die enormen wirtschaftlichen Herausforderungen angesichts steigender Preise und dramatischer Engpässe bei den notwendigen Fachkräften im Mittelpunkt der Überlegungen. „Eine zentrale Antwort auf die meisten Herausforderungen unserer Zeit muss lauten: mehr Zusammenarbeit und mehr Vernetzung“, fasst Nils Dehne, Geschäftsführer der AKG-Kliniken die perspektivischen Erwartungen der Mitglieder zusammen.
Als nahezu logische Konsequenz rücken die AKG-Kliniken auch räumlich noch enger in der kommunalen Familie zusammen. Die AKG-Geschäftsstelle befindet sich zukünftig direkt in dem Berliner Standort des Deutschen Städtetages.
Um den eingeschlagenen Weg konsequent fortzusetzen, hat die Mitgliederversammlung auch den Vertrag mit dem bisherigen Geschäftsführer für weitere drei Jahre verlängert. „Mit Herrn Dehne ist es gelungen, die AKG-Kliniken als festen Anker in der bundesweiten gesundheitspolitischen Debatten- und Entscheidungskultur zu etablieren.“ So der durchaus stolze Rückblick des AKG-Vorstandsvorsitzenden Dr. Matthias Bracht. „Damit gelang es uns auch, das Verständnis für eine regional vernetzte Versorgung auf Basis klar definierter und aufeinander aufbauender Versorgungsrollen ganz vorne auf der Agenda zu platzieren. Wir sind überzeugt, mit ihm den richtigen Partner für die weiteren integrativen Prozesse unseres Vereins zu haben. Darum freuen wir uns sehr, dass er weiterhin für die wichtige Arbeit in unserer Allianz zur Verfügung steht.“
Bereits in der Vergangenheit war die Zusammenarbeit der 27 Mitgliedshäuser von Offenheit und Transparenz untereinander geprägt. So waren der Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten sowie eine systematische Etablierung von technologischen Innovationen zentrale Themen auch der jüngsten AKG-Mitgliederversammlung.
Diese Themen werden in den kommenden Jahren nach den politischen Auseinandersetzungen rund um die aktuelle Reformdebatte durch einen neuen Vorstand intensiviert vorangetrieben werden. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Bracht wird nach zwei Amtszeiten nicht erneut zur Wahl im November 2023 antreten.
Bis dahin hat die aktuelle politische Auseinandersetzung um die anstehende Krankenhausreform für die AKG-Kliniken absolute Priorität. Mit großer Geschlossenheit setzen sich die Mitglieder für eine stärkere Berücksichtigung der Vorhaltungen für die Notfall- und Intensivversorgung bei einer Reform des DRG-Systems ein. Diese Aufgaben finden in den aktuellen Leistungsgruppenkonzepten bisher nicht ausreichend Berücksichtigung. Dabei ist es gerade diese Versorgungsrolle, die die überregionale Verantwortung der kommunalen Großkrankenhäuser widerspiegelt und die auch die kommunalen Träger immer häufiger an ihre finanziellen Grenzen bringt, wie Christian Geiger, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikum Braunschweig, im aktuellen AKG-Podcast „Politik trifft Wirklichkeit“ berichtet. Dabei setzt auch er große Hoffnungen in eine engere Zusammenarbeit zwischen den kommunalen Krankenhäusern.