Zeit ist Geld – Klares Zielbild für die Krankenhausreform schafft Sicherheit

Erstellt von:AKG Geschäftsstelle
Erstellt am:10.03.2023
Aktualisiert am:02.05.2023, 19:17

▶️ Beenden wir das Schuldzuweisungs-Ping-Pong

▶️ Konsentierte Versorgungsstufen schaffen Planungssicherheit

▶️ Vorhaltefinanzierung fördert die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern

Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser ist schlecht. Während die Ursache dieser Misere in dem jahrzehntelangen Schuldzuweisungs-Ping-Pong zwischen Bund und Ländern liegt, sind die aktuellen Auslöser eng mit den Energiepreissteigerungen und den Folgen der Corona-Pandemie verbunden. Eine nachhaltige Lösung der akuten Probleme liegt auch heute in einer dringend notwendigen Einigung zwischen Bund und Ländern. Die „Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser“ e.V. (AKG-Kliniken) appelliert deshalb an die Verhandlungspartner in Bund und Ländern so schnell wie möglich ein gemeinsames Zielbild für die Krankenhausreform zu konsentieren. „Klar definierte und bundeseinheitliche Versorgungsrollen schaffen für die Krankenhausträger, die Mitarbeitenden sowie Patientinnen und Patienten dringend notwendige Planungssicherheit bei der Bewältigung der kurzfristigen Herausforderungen,“ betont der Vorstandsvorsitzende der AKG-Kliniken Dr. Matthias Bracht die Bedeutung der viel diskutierten Versorgungslevel.

Liquiditätsengpässe, steigende Kosten und fehlende Fachkräfte zwingen derzeit alle Krankenhäuser zu einer kritischen Überprüfung ihrer Strukturen. „Zeit ist Geld“ betont Clemens Maurer, Geschäftsführer des Klinikum Darmstadt, im aktuellen AKG-Podcast „Politik trifft Wirklichkeit“ (Link) mit Blick auf den Abstimmungs- und Gesetzgebungsprozess zur Krankenhausreform. Dabei verbindet er große Hoffnung mit der Einführung von Versorgungsleveln, Leistungsgruppen und Vorhaltefinanzierung auch für die eigenen Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten.

„Wir brauchen mehr Zusammenarbeit in der Versorgung vor Ort und mehr Wettbewerb zwischen den Regionen – einen Wettbewerb um gute Versorgung“, ergänzt der Geschäftsführer der AKG-Kliniken, Nils Dehne und betont dabei die große Bedeutung von Versorgungsleveln für eine klare Rollenverteilung zwischen den Krankenhäusern.

Ganz ohne ökonomische Anreize wird eine solche Vision nicht möglich sein, sind sich Maurer und Dehne im AKG-Podcast einig. Die Vorhaltefinanzierung kann jedoch einen wertvollen Beitrag zu weniger ökonomischem Druck und mehr Verantwortungsbewusstsein auf Seiten der Krankenhausträger leisten, wenn sie mit bundesweit einheitlichen Anforderungen und den tatsächlichen Bedarfen unterlegt wird.

Die vorliegenden Reformkonzepte bilden eine gute Grundlage für eine zukunftsfähige Krankenhauslandschaft mit klarer Aufgabenverteilung und mehr Zusammenarbeit in den Regionen. Natürlich bedarf es weiterer Konkretisierungen und systematischer Flexibilität bei den Strukturanforderungen. Die AKG-Kliniken bedauern die ausstehende Einigung zwischen Bund und Ländern zu den Versorgungsleveln und haben einen eigenen Kompromissvorschlag in die öffentliche Diskussion eingebracht. Derzeit verbleibt bei den Krankenhäusern der Eindruck, dass ihre wirtschaftliche Situation als Spielball im politischen Kräftemessen zwischen Bund und Ländern zum Einsatz kommt.

Zur Wahrheit gehört auch, dass der Fachkräftemangel nicht mit Geld zu lösen ist und neue Formen der Zusammenarbeit gefunden werden müssen. Voraussetzung dafür ist allerdings eine schnelle Klarheit über die Spielregeln und die eigene Position im Team.